Was ist eine gute Portfolio-Performance?

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Man investiert in Aktien, ETFs, P2P-Kredite, Kryptowährungen, vielleicht sogar in Anleihen oder Optionen und gibt immer sein Bestes. Aber woher weiß man, ob man eine gute Portfolio-Performance hat? Wie definiert sich eine gute Portfolio-Performance und woher weiß ich, ob sich mein Aufwand lohnt, einzelne Aktien zu analysieren, oder ob ich mit einem Welt-ETF besser bedient wäre?
Ich finde die Frage, was eine gute Portfolio-Performance ist, nicht leicht, denn eigentlich ist das eine sehr individuelle Angelegenheit. Die Performance wird in den meisten Fällen verstanden als eine prozentuale Veränderung des Vermögens über einen bestimmten Zeitraum hinweg, meistens ist das ein Jahr.
Die Frage ist deshalb individuell, weil nicht jeder gleich viel Performance braucht. Man könnte auch sagen, wichtig sind am Ende des Tages nicht die Prozente, die man rausgeholt hat, sondern die verwertbaren Euros. Ich kann in einem Jahr relativ unwahrscheinliche oder zumindest sehr risikoreiche 100% Performance machen und aus 1000 Euro 2000 Euro machen, aber leben kann ich davon nicht. Wenn ich aber 800.000 Euro habe und davon sehr wahrscheinliche 5% Performance mache (allein schon durch Dividenden möglich), bekomme ich nach Steuern ca. 2.500 Euro pro Monat raus und kann sehr wohl davon leben.
Die Einsicht, wie viel eine bestimmte Performance konkret für mein Konto bedeutet und was man selbst überhaupt erreichen will, ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Und mein Ziel ist letztendlich weniger an eine Performance, als vielmehr an Summen geknüpft, die ich zum Leben brauche.
Als Mensch kommt es aber auch vor, dass man seine Leistung mit der von anderen vergleichen möchte. Dafür ist die Performance ein gutes Werkzeug, denn durch sie kann theoretisch auch ein Kleinanleger mit einem riesigen Fonds konkurrieren.

7-9% ist das, was der grobe Aktienmarkt der Welt mit den USA als der wichtigsten treibenden Kraft über die Dekaden im Durchschnitt an Rendite bringt. Wobei Durchschnitt immer bedeutet, dass es die Prozente nicht jedes Jahr gibt, sondern über viele Jahre hinweg. Man kann mit dieser Rendite rechnen, wenn man passiv und langfristig beispielsweise in einen Welt-ETF investiert.
Aber sind 7-9% gut?
Für jemanden, der sein Geld so sicher anlegen will, wie es die Börse nur zulässt, ist das gut. Und im Vergleich zu Tagesgeldkonten ist das sehr gut. Wer eigentlich nur so gut sein möchte wie der Durchschnitt, schaut sich an, was beispielsweise ein MSCI ACWI im vergangenen Jahr an Performance gemacht hat und misst sich daran.
Der andere will es an der Börse richtig reißen, hat Kontakt zu Leuten, die es richtig draufhaben, hat sich belesen und weiß, dass mehr geht. Für so jemanden ist der Durchschnitt vielleicht nicht so gut oder vielleicht sogar eher schlecht. Jemand mit dem Ziel, das Maximum an der Börse herauszuholen, sollte sich laut Thorsten Polleit, dem Autor des Buches “Vom intelligenten Investieren” deshalb an den Besten messen!
Die langfristig Besten sind die sogenannten Value-Investoren. Warren Buffett hat mit Berkshire Hathaway von 1965 bis Ende 2017 durchschnittlich 20,9% zugelegt. Benjamin Graham hat durchschnittlich 17% Rendite pro Jahr für seine Kunden erwirtschaftet. Charlie Munger hat 1962 bis 1975 durchschnittlich 24,3 % pro Jahr mit seiner Investmentgesellschaft gemacht. Joel Greenblatt 40% jährlich über 20 Jahre und Mohnish Pabrai 30%. Nicht alle sind heute noch so erfolgreich, Mohnish Pabrai beispielsweise musste in der Finanzkrise von 2008 herbe Verluste hinnehmen, was auch wieder zeigt: Rendite kommt tatsächlich von Risiko.
Das Investieren in Finanzinstrumente ist mit erhöhtem Risiko verbunden. Dieser Beitrag ist keine Anlageberatung. Ich übernehme keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen.