ETF geschlossen: Was mit deinem Geld passiert

ETF geschlossen: Was mit deinem Geld passiert
Foto: Tim Mossholder / Unsplash

ETFs erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch obwohl das Angebot und die Vielfalt immer weiter anzusteigen scheinen, kommt es auch immer wieder vor, dass ETFs vom Markt verschwinden. Warum ein ETF geschlossen werden kann, woran du es erkennen kannst und was dann mit deinem Geld passiert, erfährst du hier.

Warum wird ein ETF überhaupt geschlossen?

ETF-Betreiber legen ihre ETFs nicht nur aus Lust und Laune auf, sie versprechen sich durch die erhobenen Gebühren Gewinne. Diese Gewinne ergeben sich aus einem Prozentsatz der investierten Summe. Nun sind die Kosten für ETFs normalerweise sehr günstig, weshalb eine große Summe investiert sein muss, damit sich der ETF für den Betreiber lohnt.

Vanguard beziffert diese kritische Grenze bei etwa 100 Mio. US-Dollar. Das ist bei Größen wie einem MSCI World sicher kein Problem, bei Nischen-ETFs, wie es Smart-Beta-ETFs oder Faktor-ETFs sind, kann das jedoch aufgrund der niedrigeren Nachfrage zu einer echten Hürde werden. Achte also besonders auf das Fondsvolumen, wenn du sichergehen willst, nicht in einen Kandidaten zu investieren, der möglicherweise bald beschlossen wird.

ETF geschlossen: Was mit deinem Geld passiert
Das Fondsvolumen ist ein entscheidender Faktor für die Langlebigkeit eines ETFs | Bild: Screenshot extraetf.com

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Alter des ETFs. In den USA wurden geschlossene ETFs meistens nicht sehr viel älter als ein Jahr. Diese Zeit gaben die Betreiber ihren ETFs also, um ihre Profitabilität zu beweisen. Eine weitere Möglichkeit, um sicherzugehen, in keinen ETF zu investieren, der möglicherweise bald geschlossen wird, besteht also darin, nur solche zu wählen, die bereits mindestens 1,5 Jahre handelbar sind.

Was passiert mit meinem Geld?

Das wichtigste vorweg: Wenn ein ETF geschlossen wird, ist dein Geld NICHT verloren.

Im Prinzip verschwindet dabei lediglich die Hülle, in der deine unterschiedlichen Aktien gesammelt sind. Selbst wenn der ETF-Anbieter pleite gehen sollte, ist dein Geld nicht verloren, denn bei deinem in ETFs investiertem Kapital handelt es sich um Sondervermögen, dass getrennt vom Vermögen des Fondsbetreibers behandelt wird.

Nun ist es aber auch nicht so, dass du dann deine einzelnen Aktienanteile in dein Depot gebucht bekommst, denn das ist logistisch unmöglich umsetzbar. Schon allein aufgrund der Bruchstücke, die verteilt werden müssten. Die andere Sache ist, dass die Fondsbetreiber gar nicht genau wissen, wer alles Teile des ETFs besitzt.

Du bekommst also stattdessen all das in den ETF investierte Geld ausbezahlt und hast dadurch vermutlich eine Menge Cash auf dem Verrechnungskonto deines Brokers liegen.

Ungewollt aus dem Investment raus geworfen zu werden verärgert verständlicherweise viele der Anleger. Doch damit nicht genug, denn durch den so geschehenen unfreiwilligen “Verkauf” musst du als Betroffener oder Betroffene nun auch die anfallenden Steuern auf die bisher gemachten Gewinne damit zahlen. Je nachdem wie lange du investiert warst, hat sich hierbei vielleicht bereits eine erhebliche Summe angesammelt.

Das ist ärgerlich, besonders, wenn du langfristig anlegen wolltest, den ETF bis zur Rente besparen und die damit verbundenen steuerlichen Vorteile genießen wolltest. Neben den vielen Vorteilen ist das ein erheblicher Nachteil von ETFs, dem du nur begegnen kannst, indem du wie oben beschrieben darauf achtest, dass das Volumen ausreichend groß ist, und dass er älter als anderthalb Jahre ist.


Das Investieren in Finanzinstrumente ist immer mit erhöhtem Risiko verbunden. Investiere deshalb nie, was du nicht bereit bist, zu verlieren.

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