Der beste Weg zu investieren?

Auch dieses Jahr war ich wieder auf der Invest 2019 in Stuttgart, der größten Messe Deutschlands rund um das Thema der Geldanlage. Ich war als Besucher in der Blogger-Lounge und konnte mich dort mit vielen Leuten austauschen.
Es wurde über die verschiedensten Arten des Investierens gesprochen und immer wieder stellte ich fest, dass ich extrem offene Leute als Gegenüber hatte, die selbst bereits viel Erfahrung mitbrachten. Die verschiedensten Leute mit den unterschiedlichsten Strategien trafen aufeinander, doch keiner behauptete, den Heiligen Gral gefunden zu haben oder versuchte, zu etwas zu „bekehren“. Stattdessen interessierte man sich stark für die Methoden und Einstellungen des Gegenübers und versuchte, sich auf unverbindlicher Basis gegenseitig hilfreiche Erfahrungen übermitteln zu können.
Die meisten dort – mich eingeschlossen – interessieren sich ohnehin sehr für die nachhaltige und langfristige Geldanlage. Zum Beispiel in Immobilien, Aktien, ETFs, Rohstoffe, Anleihen, P2P-Kredite, vielleicht auch Sachwerte oder etwas Geld in Kryptowährungen. Der Welt der Investments sind kaum Grenzen gesetzt. Für jeden Geschmack ist etwas da. Deshalb sollte ein angehender Investor, auch unbedingt ihm unbekannte Wege austesten, wenn sie ihn interessieren, um den für ihn besten zu finden.
Ist für jeden etwas anderes richtig?
Jeder Mensch ist anders und bevorzugt anderes, oder kann mit einem anderen Portfolio besser schlafen. Ja, man muss mit dem Portfolio ruhig schlafen können. Ein paar Mal probierte ich Daytrading aus, doch hierbei bangte ich meist um das mühsam verdiente Geld, welches tatsächlich in jedem Fall schneller verloren als verdient war. Das ist nicht schön und lässt mich nicht gut schlafen. Jemand anderes kann mit meinem hohen Anteil an P2P-Krediten im Portfolio nicht gut schlafen, was ich aber wiederum kann. Wieder jemand anderes investiert mehrere hunderttausend Euro, um eine oder mehrere Immobilien zu kaufen und gewinnbringend zu vermieten, verschuldet sich dafür aber massiv. Mir wäre das aktuell zu krass, doch manche haben das System verstanden, und können damit gut schlafen.

Was ich damit sagen will: Es gibt nicht die eine richtige Art oder den einen richtigen Weg zu investieren. Es kommt sehr stark auf den Menschen an, wie risikofreudig oder -unfreudig er ist, wie gut er sich in einem bestimmten Bereich auskennt, wie viel Vertrauen er diesem schenkt und auch, welche Erfahrungen er bisher gemacht hat. Auch die Ziele unterscheiden sich. Der eine möchte möglichst schnell komplett finanziell unabhängig werden, der andere möchte nur gut für sein Alter gesorgt wissen.
Je langfristiger desto besser
Wissenschaftler oder einfach Journalisten, die sich damit beschäftigen, welche Anlagestrategie in Bezug auf Aktien wohl die Beste ist, kommen zu diesem Konsens: Je langfristiger, desto besser. Das ist eine wichtige Erkenntnis. Anschließend würde ich nachsehen, in welchem Index die meisten größten Unternehmen der Welt beheimatet sind, denn dort ist die größte Wirtschaftsmacht. Zurzeit ist das der S&P 500 in den USA.
Die durchschnittliche jährliche Rendite über die Jahrzehnte beträgt ca. 10 %. Das aktien Magazin berichtet, dass sogar jene, die direkt vor der Finanzkrise 2008 eingestiegen sind, sich bereits seit 2013 in der Gewinnzone befinden und bis jetzt durchschnittlich 7,1 % Rendite pro Jahr erwirtschaften konnten. Sie betonen, dass es schwierig ist, am Aktienmarkt langfristig nicht erfolgreich zu sein, denn statistisch gesehen sei man seit 1926 nach spätestens 5 Jahren an der Börse immer im Plus gewesen.

Wir haben 82,8 Mio. Einwohner in Deutschland, 4,5 Mio. davon sind Aktionäre, das sind knapp 5,5 %. Es sind also recht wenige, die sich hierzulande für ein Investment in Aktien entscheiden, obwohl es mit ETFs vergleichsweise einfach und günstig ist, vom Markt zu profitieren. Es ist nicht unbedingt nötig, sich einzelne Aktien selbst herauszusuchen.
Ich will nicht behaupten, dass mein Weg zu Investieren der absolut Beste ist, denn mit Sicherheit gibt es außerhalb meiner Bubble lukrativere Strategien. Ich kann jedoch, glaube ich, die Risiken und Chancen mittlerweile gut einschätzen und fühle mich mit diesen wohl, sodass mein aktueller Weg Sinn für mich ergibt und ich ihn gleichzeitig guten Gewissens an andere weiterempfehlen kann.
Das Investieren in Finanzinstrumente ist mit erhöhtem Risiko verbunden. Dieser Beitrag ist keine Anlageberatung. Ich übernehme keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen.