Depotgebühren vernichten meine ganze Rendite

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Wenn man Geld in Aktien oder ETFs investiert, wird man früher oder später auch mit dem Thema „Depot-Gebühren“ bzw. allerlei Gebühren, die beim Broker anfallen, konfrontiert. Die Finanzdienstleister müssen ihr Geschäft ja auch irgendwie am Laufen halten, von daher sind die Gebühren zunächst völlig legitim.

Trotzdem solltest du bereits vor deiner Anmeldung sehr genau auf sie achten, da sie, wenn sie überhandnehmen das Potenzial haben, den Sinn einer Investition zu zerstören. Das passiert dann, wenn die Gebühren höher sind als die Rendite, die du daraus ziehen kannst.

Es kommt immer wieder der Hinweis von Zuschauern, dass ihre Rendite von Gebühren aufgefressen wird. Deswegen ist das Thema superrelevant. Ich bin auch der Meinung, dass sich die Kosten optimieren oder verhindern lassen. Welche Depot-Gebühren deine Rendite vernichten und welche Möglichkeiten es gibt, um die Gebühren zu schmälern, darum geht es in diesem Beitrag.

Gerade, wenn man neu dabei ist, sich ein Vermögen aufzubauen, fallen alle Arten von Gebühren erst mal stärker ins Gewicht. Es lässt sich meist auch gar nicht vermeiden, mit einem kleinen Minus in die Investition zu gehen. Denn um zu investieren, muss man Aktien kaufen. Und um zu kaufen, muss man Ordergebühren bezahlen. Das Minus am Anfang ist zwar kein Kursverlust, trotzdem wirst du durch die Zahlung streng genommen ärmer.

Nicht umsonst trägt man die Kosten, die mit dem Kauf zusammenhängen, normalerweise auch bei Portfolio Performance ein. Portfolio Performance ist ein kostenloses Programm für die persönliche Anlageverwaltung und ich glaube fast alle in der Finanzcommunity benutzen es. Ich selbst trage dort auch alles fein säuberlich nach, inklusive der Gebühren.

Es gibt auch Anbieter, bei denen man keine Ordergebühren mehr bezahlt. Hier muss dafür umso mehr auf die restlichen Gebühren, so wie den Spread, achten. Spread bedeutet, dass der Broker einen Preisunterschied zu deinen Ungunsten einbaut. So zahlst du vielleicht keine ausgewiesene Gebühr, bekommst die Aktie aber vielleicht ein paar Cent teurer als woanders. Trotzdem kannst du natürlich auch hier günstiger fahren, als wenn du 10, 20 oder 30 Euro für eine Transaktion ausgibst. Hinterfrage bei kostenlosen Angeboten immer, wie sich der Anbieter finanziert und welche Nach- oder auch Vorteile das für dich bedeutet. Denn irgendwie MUSS er sich finanzieren.

Welche Gebühren können bei einem Broker anfallen

Kontoführung: Der Broker kann verschiedene Kontoführungsgebühren dafür erheben, dir das Aktien-Depot zu stellen. Diese erhebt er entweder monatlich, jährlich, oder vierteljährlich. Prüfe also, was das Depot und das Verrechnungskonto kostet. Das Verrechnungskonto ist das Konto des Brokers, auf dem das Geld liegt, bevor du es in Aktien investierst. Manchmal ist die Kontoführungsgebühr an Bedingungen geknüpft. So fällt diese bei comdirect beispielsweise weg, wenn man eine bestimmte Anzahl an Trades pro Quartal ausführt oder regelmäßig einen Sparplan auf Aktien oder ETFs bespart.

Überweisungen: Auch Überweisungen können Geld kosten. Prüfe deshalb, was der Broker für eine Überweisung zum Verrechnungskonto und zurück auf dein Girokonto verlangt. Doch in den wenigsten Fällen erlauben sich Banken heute noch, für normale SEPA-Überweisungen Geld zu verlangen.

Ordergebühren: Käufe und Verkäufe von Aktien kosten Geld. Das ist heute meistens noch so, ändert sich aber gerade auch ein wenig in der Brokerlandschaft. Bei diesen Transaktionen verdienen mehrere Parteien, da mehrere Institutionen an einem solchen Vorgang beteiligt sind. Das ist der Broker, aber auch die Börse, an der du handeln möchtest und die dir die Aktien letztendlich vermittelt. Broker sind heute dazu verpflichtet, die voraussichtlichen Ordergebühren vor der Ausführung eines Kaufs oder Verkaufs auszuweisen, sodass eigentlich keine bösen Überraschungen mehr entstehen sollten. Früher passierte es Anfängern gerne, inklusive mir, dass sie sich Aktien für einen geringen Wert von 100 Euro kaufen und dafür 10 Euro Ordergebühren bezahlen. Diese Transaktion macht wenig Sinn, doch man lernt eine Menge daraus.

Dividendenverarbeitung: Manche Broker verlangen Gebühren für die Verarbeitung bzw. den Erhalt von Dividenden. Verfolgt man eine Dividendenstrategie und fängt mit wenig Kapital an, sollte man einen solchen Broker unbedingt vermeiden. Es lohnt sich nicht, ein paar Cent Dividenden zu bekommen und dafür 5 Euro Transaktionsgebühr zu bezahlen. Das wäre ein Minusgeschäft, das keinen Spaß macht.

Währungstransaktionen: Auch Transaktionen von einer Währung in die andere, z. B. wenn man ausländische Aktien außerhalb der Eurozone kauft, können eine Gebühr kosten. Bei Degiro sind das 0,1% des Transaktionsvolumens bzw. Kaufvolumens. Das betrifft selbstverständlich auch eingehende Dividenden, die in die heimische Währung umgerechnet werden, und natürlich auch die Verkäufe. Doch bei 1000 geschobenen Euro kostet das nur 1 Euro. Für mich bei diesem Anbieter eine vernachlässigbare Gebühr.

Verschiedene Tarife: Ein und derselbe Broker kann verschiedene Tarife haben, die sich danach richten, was man hauptsächlich handeln möchte.

Rabatte: Ja, auch Rabatte werden gegeben. Meistens für besonders aktive Händler. Meine Chancen dafür stehen also nicht besonders gut, denn ich kaufe und verkaufe nur selten.

Die vollständige Gebührenliste bekommst du eher nicht auf der Startseite der Brokerwebseite angezeigt. Dafür musst du das “Preis- und Leistungsverzeichnis” ausfindig machen. Entweder auf der Seite selbst, oder du googelst es (meistens einfacher). Das Preis und Leistungsverzeichnis ist genau diese Art von klein gedrucktem Dokument, das man sich nicht gerne ansieht. Doch will man den perfekten Durchblick, führt kein Weg daran vorbei. Man muss meistens auch nicht alles lesen und verstehen, sondern vor allem den Depot-Teil.

Welche Gebühren deine Rendite vernichten können

Alle Brokerkosten können theoretisch deine Rendite gefährden. Wenn es darum geht, welche Gebühren deine Rendite vernichten, bieten sich meiner Meinung nach besonders drei der oben genannten Kandidaten an.

Das sind vor allem die Ordergebühren, die Kosten für die Dividenden-Verarbeitung und die Konto- oder Depotführungsgebühren. Denn die können in Verhältnis nicht nur teuer sein, sondern fallen auch relativ häufig an.

Studiere die Gebührenstruktur deines Brokers. So findest du heraus, ob es vielleicht günstiger ist, ein bestimmtes Wertpapier per Sparplan zu erwerben, den du prozentual zum Ordervolumen bezahlst, als über eine normale Order zu gehen.

Merke: Es macht auf jeden Fall keinen Sinn, für ein 100, 200 oder 300 Euro Investment 10 Euro Transaktionsgebühr zu bezahlen. Und setze deine Gebühren immer ins Verhältnis zu deinem Kapital und zu den anderen Gebühren. Nur weil sie da sind, heißt das nicht, dass sie deine Rendite zerstören. Es geht darum, dass das Zusammenspiel für dich funktioniert und passt.

Ansonsten, wenn die Gebühren für dich nicht passen, ist es auch immer eine Option, den Broker zu wechseln. Das ist zwar immer mit ein bisschen Aufwand verbunden, aber mit nur wenig Kosten. Denn ein Übertrag von einem Depot zum anderen darf zurzeit in Deutschland nichts kosten.


Das Investieren in Finanzinstrumente ist mit erhöhtem Risiko verbunden. Dieser Beitrag ist keine Anlageberatung. Ich übernehme keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen.

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