3 Gründe, weshalb ich Dividenden-Aktien bevorzuge

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Es gibt einige Argumente die für und gegen Dividenden sprechen, in diesem Video geht aber einmal um meine 3 Hauptargumente FÜR Dividenden!
Zu Beginn muss ich aber der Richtigkeit halber doch noch anmerken, dass man mit einer Dividendenstrategie wahrscheinlich nicht die höchste am Markt erreichbare Rendite erwirtschaftet. Das funktioniert am besten mit einem thesaurierenden Welt-ETF wie zum Beispiel dem Vanguard FTSE All World.
Auch sind Dividenden nicht mit Zinsen zu vergleichen und nicht garantiert. Sie können gesteigert, gesenkt oder ganz gestrichen werden. Bedenken muss man auch, dass auf Dividenden die Abgeltungssteuer zu zahlen ist, sofern man den Freibetrag überschreitet.
Am liebsten investiere ich in große Value-Unternehmen mit viel Cash, einem großen Burggraben, der vor Konkurrenz schützt oder der Möglichkeit, die Konkurrenz einfach aufzukaufen.
Nun die drei Hauptgründe, warum ich Dividendeninvestor bin:
1. Für Cashflow ist kein Verkauf nötig
Betreibt man Buy and Hold, hat man kein Interesse daran, Aktien oder ETFs zu verkaufen. Besonders nicht dann, wenn der Markt tief steht. Und mit einer Dividendenstrategie ist genau das nicht nötig. Du musst keine Wertpapiere verkaufen, denn du bekommst deinen Anteil am Gewinn regelmäßig auf dein Konto ausgezahlt.
Bei der Dividendenstrategie geht es meistens darum, sich eine private Rente aufzubauen, von der man im besten Fall irgendwann komplett leben kann. Man bekommt dann in regelmäßigen Abständen so viele Dividenden, dass man seinen kompletten Lebensunterhalt damit bestreiten kann.
Das Wunderschöne an einer Dividendenstrategie ist, dass du immer, wenn du investierst oder reinvestierst, eine Steigerung deiner Dividendeneinnahmen beobachten kannst. Und diese Einnahmen sind, sobald sie auf deinem Konto eingetroffen sind, anders als Kursgewinne, zu hundert Prozent sicher. Sie gehören dir, kein Kursverlust wird sie dir wieder nehmen und du kannst damit machen, was du willst. Du kannst sie ausgeben oder reinvestieren, entweder in die gleiche Aktie oder aber auch in andere, um dein Portfolio auszubalancieren. Und das, ohne überlegen zu müssen, welchen Titel du wohl dafür verkaufen sollst.
2. Stressfreies Investieren
Beim Investieren in Dividendenaktien kann es sich um eine seeehr stressfreie Art zu Investieren handeln!
Man schaut viel weniger auf Kursgewinne und wie der Wert des Portfolios gerade notiert, als vielmehr auf die Dividenden, die man demnächst bekommen wird. Entweder im nächsten Monat, im laufenden oder im nächsten Jahr. Sie fallen dann natürlich hoffentlich höher aus und sind deutlich beständiger als das Auf und Ab des Aktienkurses.

Selbstverständlich gibt es genug Möglichkeiten, wie auch Dividendeninvestments zur Achterbahn werden können. Der Achterbahnfaktor ist aber vermutlich kleiner, wenn man auf jene Value-Unternehmen setzt, die es mit Sicherheit noch sehr viele Jahre geben wird und nicht auf mögliche Überflieger der Zukunft spekuliert.
Am aller sichersten und unstressigsten sind unzyklische Konsumentenaktien. Das sind Unternehmen, die Produkte des täglichen Lebens produzieren, auf die man selbst in der Krise nicht verzichten möchte. Zum Beispiel Procter & Gamble, Johnson & Johnson und Unilever.
Stärkt die langfristige Investoren-Sichtweise
Dividenden sind eine passive Einnahmequelle. Sie aufs Konto zu bekommen ist nicht nur extrem motivierend, sondern sie sorgen auch dafür, dass man sich deutlich mehr als langfristigen Investor wahrnimmt, als als kurzfristiger Trader.
Das ist so, weil du mögliche Kursverluste im Crash, aber auch die Kursgewinne nicht als absolut ansiehst. Als kurzfristiger Trader sieht man Buchverluste als wahren Verlust, als langfristiger Dividendeninvestor nimmst du fallende Kurse als Chance wahr, günstig nachzukaufen und später von deutlich mehr Rendite zu profitieren, sofern es sich um ein Unternehmen mit funktionierendem Geschäftsmodell handelt.

Um zu wissen, ob das Unternehmen funktioniert und profitabel ist, muss man sich mit ihm auseinandersetzen. Man lernt das Unternehmen besser kennen und kann sich viel eher als Miteigentümer sehen als jemand, der nur Linien auf dem Chart interpretiert.
Deshalb vergleiche ich eine Dividende auch immer gerne als Unternehmergehalt. Denn der beste Unternehmer kann nicht nur davon leben, dass sein Unternehmen an Wert gewinnt. Er braucht auch sein Gehalt, das ihm das nötige Kleingeld aufs Konto bringt, mit dem er seine Brötchen und vieles mehr kaufen kann.
Dividenden stärken also die Beziehung des Investors zum Unternehmen. An der Regelmäßigkeit und Zuverlässigkeit der Ausschüttungen lässt sich aber anders herum auch erkennen, wie sehr sich das Unternehmen um den Anleger schert.
Doch gleichzeitig soll sich die Firma der Wahl mit den Ausschüttungen und möglichen Steigerungen nicht überheben und in ruinöse Unkosten stürzen, denn damit ist dem Langfristanleger wiederum auch nicht geholfen. Anzeichen dafür sind, wenn die Dividende über dem Gewinn, besonders aber über dem Free Cashflow pro Aktie notiert.
Dividenden sind also eine coole Sache und ich finde, wir sollten in der heutigen Zeit alle daran arbeiten, uns diese private Rente aufzubauen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Verfasser Johannes Lortz ist in diesem Artikel unmittelbar und mittelbar auf folgende Finanzinstrumente eingegangen, in die er selbst investiert ist und bei denen er profitiert, falls diese Publikation eine positive Kursentwicklung zur Folge haben sollte: Johnson & Johnson.
Das Investieren in Finanzinstrumente ist immer mit erhöhtem Risiko verbunden. Investiere deshalb nie, was du nicht bereit bist, zu verlieren.